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Nicht um jeden Preis

Kinder, endlich ist es wieder so weit, es gibt Neuigkeiten. Nicht, dass es die nicht jeden Tag geben würde, aber es sind wieder einmal welche die ich unbedingt mit Euch teilen möchte. Wohlan, manchmal gelangen wir Singles ja ins Grübeln darüber ob wir diesem Internet nicht noch eine Chance geben sollten, und dann überlegen wir es uns doch wieder anders. Bis zum nächsten Mal. Das kann manchmal allerdings durchaus ein paar Monate dauern. Wobei die Frage bleibt ob wir nun eigentlich dem Internet oder den dubiosen Liebesanwärtern die sich dort tummeln eine Chance geben. Aber da wir heute nicht von Pontius zu Pilatus kommen wollen, bleibe ich bei der Geschichte die ich Euch erzählen möchte.

Vor einiger Zeit war also ich mit einem attraktiv anmutenden jungen Mann verabredet, der zwar nicht in der Hansestadt beheimatet, allerdings nahezu wöchentlich beruflich in Hamburg unterwegs war. So weit, so gut. Wir vereinbarten ein Treffen an einem späteren Montagabend, er würde in Hamburg sein, und bis zu diesem Tag war unsere Unterhaltung auch recht angenehm. Ab Montag wurde sie allerdings irgendwie wirr und um ein wenig Licht ins Dunkel zu bringen möchte ich Euch hier auch keinerlei Information vorenthalten um den Vorhang des Unverständnisses vielleicht doch noch zu lüften. Vielleicht liegt die Lösung gar auf der Hand?

Im Vorwege:
Er: Wenn alles passt könnte ich um 21 Uhr verfügbar sein.

So weit, so gut.

Er: Lass uns gerne spontan schauen, okay? Wollte evtl. noch meine Tante treffen. Die wohnt allerdings in Großflottbek. Wahrscheinlich verschiebe ich das.

Tu was Du tun musst, mein Freund. Ist ja auch ziemlich nett von Dir Deine Tante zu besuchen.

Montagabend:
Er: Wo bist Du denn heute unterwegs? Komme im Schanzenviertel unter.

Ich: Ich bin gerade noch bei meiner Freundin auf St. Pauli. Fährst Du noch zu Deiner Tante?

Er: Nee, die wurde ja operiert und ist in einer Klinik in Blankenese. Haben nur bis 21 Uhr Besuchszeiten. Wollte mit ihr telefonieren.

Ich: Schaffst Du es vorher nicht sie zu besuchen?

Er: Zug hat doch etwas Verspätung. War ihr wohl doch zu stressig.

Äh, was denn nun? Ich dachte die Tante wohnt in Großflottbek. Von Operation war bisher keine Rede. Dann hättest Du ja auch gleich schreiben können dass sie in Blankenese im Krankenhaus liegt. Und, nein, liebe Touristen, auch die die aus Nürnberg kommen, Großflottbek ist nicht Blankenese. Ich fing an die Unterhaltung ein wenig anstrengend zu finden, vor allem kann dieses Internet beziehungsweise können diese wilden Plattformen auf denen man sich da so hin und her schreibt bisweilen ziemlich langsam sein und so schickte ich ihm aufs Geratewohl meine Nummer. Mit der Anmerkung über die bereits benannte Langsamkeit im Flirt-Netzwerk. Diese ignorierte er allerdings geflissentlich und schrieb auf dem bekannten Kanal weiter:

Er: Kommt morgen in die Reha.

Danke für die Info. Sie bedeutet mir viel.

Kurz nach dem Zeitpunkt unserer eigentlichen Verabredung fragte ich also noch einmal nach:

Ich: Und, wo steckst Du? (21:09)

Doch auch diese Nachricht wurde ignoriert und anstatt dessen trudelte gute zwei Stunden später dieser Text ein:

Er: Wie schaut’s aus? (23:10)

Ich: Ich habe mich gerade von meiner Freundin verabschiedet. (direkt danach)

Ja, tatsächlich erst jetzt, obwohl unsere Verabredung für 21.00 Uhr stand. Aber ich warte ja nicht Zuhause auf so einen Hans-Dampf-in-allen-Gassen wenn ich mich mit meiner Freundin bei einem Early Dinner und Vino unterhalten und einen schönen Abend verbringen kann, den ich für einen Drink mit dem gutaussehenden jungen Mann zwar früher beendet hätte, aber allein die Überlegung hätte ich mir bereits im Vorwege schenken können.

Er: Noch Lust auf einen Drink? (23:58)

Ich: Ich bin gerade nach Hause gekommen.

Er: Schade.

Ich: Naja, ich hatte Dich frühzeitig gefragt. 

Er: Mein Handy hat abgespeckt.
...
Abgespackt.
...
War unterwegs und musst noch mal laden etc.

Ich: Meins zeitweise auch, drum hatt’ ich Dir auch meine Nummer geschickt.

Er: Bin gerade noch in so einer Bierlaune.

Ich: Hahaha, das kenne ich gut.

Ja, Kinder, DAS kenne ich. DAS kenne ich viel zu gut. Aber da hatte er nun leider mit Zitronen gehandelt. Und weiter ins Detail gehen brauchen wir auch gar nicht mehr denn wir alle wissen was es mit nächtlichen BIERLAUNE-Nachrichten auf sich hat.

Er: Hatte ja kurzzeitig gedacht ich wäre in dem Hotel 100m von der Straße Deiner Freundin.
...
Bin aber in der Dependance.
...
Dann schlaf mal gut.

Tja, was soll ich da noch sagen?! Ich habe darauf dann auch einfach nicht mehr geantwortet. Auch nicht auf das ein paar Tage später von ihm eingehende „Na, was machst Du schönes am Wochenende?“ Over and out. Entweder Du willst mich treffen. Oder eben nicht. Aber die Story mit Deiner Tante solltest Du dann vielleicht doch mal ein wenig genauer und gleichsam schlauer durchdenken, damit sie auch wirklich Sinn macht.

War da jetzt das Internet Schuld? Oder wissen wir vor lauter Angebot einfach nicht mehr was wir wollen? Wollen wir wieder mal zu viel von allem und am besten noch gleichzeitig? Oder hat uns an dieser Stelle wirklich nur das schlechte Netz einen Streich gespielt? Wir wissen es nicht. Aber wir können unserem Gefühl trauen, wenn wir wissen dass wir uns auch sonst darauf verlassen können. Und wenn es sich eben irgendwann nicht mehr stimmig anfühlt, dann müssen wir auch nicht auf Teufel-komm-raus nach Mitternacht mit dubiosen Unbekannten in der Schanze ein Bier trinken gehen. Fühlt es sich allerdings richtig an, give me a call, McDreamy, and I’ll be there in a hurry.

Diese Online-Begegnung erinnert mich auch an die Geschichte einer Bekannten die ich kürzlich gehört habe. Diese Bekannte hatte sich über drei Monate mit einem Typen getroffen, der sich in der Zwischenzeit ebenso regelmäßig mit seiner Cousine traf. Warum eigentlich nicht? Könnte man da sagen. Zumindest so lange bis herauskommt, dass diese sogenannte „Cousine“ eigentlich die Freundin dieses Typen war. Spinner gibt’s. Aber was weiß ich schon. Zumindest genug, dass ich mich nicht mehr um jeden Preis mit diesen Wilden treffen muss. Und ich kann nur hoffen, dass wir alle nicht zu oft und vor allem eigentlich am besten auch gar nicht mehr auf diese bekloppten Hafensänger hereinfallen die uns mit irgendwelchen Tanten oder Cousinen oder am Ende gar mit dem berühmt berüchtigten Enkeltrick übers Ohr hauen wollen. Oder was auch immer ihr Ansinnen ist. From now on without me. In diesem Sinne: Good night and good luck. Still though make sure to enjoy the love. Anyways. Always. With your heart wide open. Have a very happy tuesday, lovers.

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