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Die Elster übt sich als Modelagent

Kinder, diese ist eine meiner Lieblingsgeschichten und ich möchte sie gerne mit Euch teilen! Vor nicht allzu langer Zeit verbrachte ich ein paar entspannte Stunden in meinem Lieblings-Café, dem Elbgold auf dem Mühlenkamp in Winterhude. Nichtsahnend und mit einem guten Buch und leckerem Latte Macchiato hatte ich es mir auf einem der Barhocker am Fenster bequem gemacht und genoß meine Ruhe. Leider war es damit nahezu schlagartig vorbei, als die Elster das Elbgold betrat und es sich unweit meiner Gemütlichkeit mit seinem weißen wuschligen Hund Leila ebenfalls an einem der Tische im vorderen Bereich des Cafés bequem machte. Grundsätzlich wäre das gar kein Problem gewesen, denn an die Banalitäten der Elster bin ich als Stammgast des Elbgold längst gewöhnt. Unruhig und in gewisser Weise jedoch auch irgendwie spannend wurde es allerdings, als eine nicht mehr ganz taufrische Blondine das Café betrat und sich der Elster mit großem Hallo um den Hals warf. Aha, das Übliche, dachte ich mir, und versuchte mich wieder voll und ganz meinem Buch zu widmen. Doch ich konnte mich einfach nicht konzentrieren. Nachdem die Elster der Blondine einen Cappuccino bestellt hatte und sie ihn und seinen Hund mit einigen liebreizenden Komplimenten versucht hatte um den Finger zu wickeln, traute ich meinen Augen nicht recht, als die Dame mittleren Alters, na gut, vielleicht ein, zwei Jahre jünger, eine Modelmappe aus ihrer Tasche holte und sie der Elster reichte. Huch, hatte ich da eine wichtige Wendung im Leben des weit herumgereichten Tausendsassa Carsten Spengemann etwa nicht mitbekommen? Von da an war es restlos um mich geschehen und ich kam nicht umhin mir das köstliche Spektakel aus nächster Nähe anzusehen, dass sich mir in meiner Chill-Out-Zone bot. Mit bemüht fachmännischem Blick begutachtete die Elster Foto um Foto im Modelbuch der mitgenommen wirkenden Blondine und stellte auf einmal erstaunt fest, dass einige der Bilder doch tatsächlich mit Photoshop nachbearbeitet worden waren. Sapperlot, konnte das denn die Möglichkeit sein? Wo waren wir denn hier gelandet? Leicht zerknirscht gab die ambitionierte Modelanwärterin dem geschulten Auge der Elster recht. Doch dann entdeckte dieser einen weiteren entscheidenen Hinweis für die seiner Meinung nach vielleicht nicht wirklich reellen Bilder des Möchtegern-Topmodels: er schaute der Dame ernst und wahrscheinlich das erste Mal überhaupt ins Gesicht und fragte sie, ob sie das eigentlich wirklich selbst sei auf den Fotos. Nun kam die offensichtlich Gefärbte leider wirklich in Erklärungsnot und musste vor dem Adlerauge der Elster klein beigeben. Sie gestand ihm, dass die Aufnahmen schon einige Zeit zurückliegen, sie damals noch schlanker war, ihre Haare damals noch eine natürliche Haarfarbe hatten und ihre Haut damals noch nicht ganz so solariumverbrannt wie heute aussah. Aber sie wollte unbedingt wieder als Model arbeiten und würde sich gerne die professionellen Ratschläge der Elster zu Gemüte führen, damit sie es auf der Erfolgsleiter, so wie die Elster selber, wieder ganz nach oben schaffen kann. Dummerweise konnte ich mich ab dem Zeitpunkt nicht mehr beherrschen und musste fluchtartig an die frische Luft. Ich konnte einfach nicht mehr! Wie kommt man denn auf die zugegebenermaßen schwachsinnige Idee die Elster als Modelagent zu beschäftigen? Was für ein verrückter Gedanke muss dahinter stecken? Das Rätsel lösen konnte ich an dem Tag nicht mehr, und wahrscheinlich werde ich es auch nicht mehr lösen können. Was bleibt ist eine herrlich amüsante Geschichte und die professionell anmutenden Worte der Elster in meinem Ohr, der sich scheinbar nicht nur bemüht als Modelagent Fuss zu fassen, sondern auch darum, sein eigenes, ganz persönliches Portfolio stetig zu erweitern. Enjoy a very happy friday, lovers!

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